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Ressourcen schonen: So erstellst du eine nachhaltige Website**

**Dies ist ein Gastartikel von Magdalena Gajewski, WordPress-Webdesignerin für selbstständige Frauen.

Zum Einkaufen den Rucksack mitnehmen, für die Fernreise den Flug kompensieren, beim Essen auf regionale und saisonale Produkte setzen. Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern Alltag und es ist relativ einfach, unsere Ressourcen zu schonen.

Doch wie sieht es mit dem ökologischen Fußabdruck in deinem (Online-)Business aus? Für viele Unternehmer:innen ist die eigene Website die wichtigste Akquise-Mitarbeiterin und es gibt einige Möglichkeiten, die Belastung für die Umwelt zu reduzieren und deinen Webauftritt nachhaltiger zu gestalten. Dabei hat “nachhaltig” gleich zwei Bedeutungen: Du schonst nicht nur Rohstoffe, sondern erhöhst deine Sichtbarkeit in den Suchmaschinen. Dank erfolgreicher SEO-Strategie, kann so auch dein Marketing langfristig und damit nachhaltig wirken.

Ich stelle dir heute sechs Tipps vor, die du selbst umsetzen kannst, um deinen ökologischen Fußabdruck im Internet zu verringern.

1. Grünen Hoster wählen

Fangen wir bei der Basis an: Für deinen Webauftritt brauchst du einen Webhoster, der dir den Speicherplatz im Internet zur Verfügung stellt, den du für deine Website brauchst.

Dieser Hoster muss einige Faktoren für dich erfüllen: leichte Bedienbarkeit, guter Support, angemessener Preis, keine Ausfälle, schnelle Server.

Wenn du zusätzlich noch auf Nachhaltigkeit setzen willst, beachte noch die folgenden Aspekte:

  • Nutzung von Ökostrom, der nicht aus Kohle- oder Atomkraftwerken kommt: Durch bestimmte Kriterien und Zertifikate kann das nämlich umdeklariert werden und ebenfalls als “öko” gelten.
  • Lange Nutzungsdauer der Server: Die meisten werden nach drei bis fünf Jahren aussortiert, die Herstellung von Servern ist allerdings alles andere als ressourcenschonend.
  • Klimafreundliche Kühlung: Durch die hohen Serverleistungen entsteht sehr viel Wärme, die dringend gekühlt werden muss. Um den Einsatz von Klimaanlagen – und damit den Stromverbrauch – zu reduzieren, kann man unter anderem gefilterte Außenluft einsetzen.

Für dein Webhosting empfehle ich dir daher All-Inkl oder Biohost. Für beide Anbieter ist Nachhaltigkeit keine Marketingstrategie, sondern wichtiger Bestandteil der Firmenphilosophie.

2. Ladezeiten der Website verringern

Je länger deine Seite braucht, um alle Inhalte wie Text, Bilder, Grafiken und Animationen aufzubauen, desto mehr Serverleistung (und damit Energie) verbraucht sie dafür. Je schneller sie lädt, desto mehr Ressourcen werden eingespart. Hier kannst du deinen Pagespeed testen.

Es gibt einige typische Energie- und Geschwindigkeitsfresser, auf die du deinen Webauftritt überprüfen solltest:

Wie viele Plugins setzt du ein?

Plugins sind kleine Funktionserweiterungen, mit denen du deine WordPress-Seite ergänzen kannst. Es gibt wichtige Plugins, die du unbedingt haben solltest, wie eine Firewall oder das Back-up-System.

Alle anderen Plugins solltest du überprüfen. Brauchst du die Funktion wirklich, oder ist sie nur “nice to have”? Kannst du die Funktion eventuell auch ohne Plugin erreichen (zum Beispiel Schriften lokal installieren)?

Alle nicht benötigten Plugins solltest du nicht nur deaktivieren, sondern auch direkt löschen.

Kümmere dich um deine Bilder

Natürlich braucht jede Website Bilder oder Grafiken – niemand möchte reine Textwüsten sehen. Doch du musst auch nicht ein digitales Fotoalbum aus deinem Webauftritt machen (sofern du kein:e Fotograf:in bist).

Beschränke den Einsatz von Bildern und prüfe unbedingt auch die Bildgröße. Große Bilddateien sind die häufigste Ursache für lange Ladezeiten und  damit langsame Websites.

Die ungefähren Richtwerte: Bilder, die über die volle Breite gehen, sollten zwischen 130 und 250 KB haben. Bei kleineren Bildern reichen ca. 50 bis 80 KB.

Überprüfe deine Struktur

Mit deiner Selbstständigkeit ist vermutlich auch der Umfang deiner Website gewachsen. Hier noch ein Angebot mehr, da noch eine Landingpage für einen Workshop und auch die Anzahl deiner Blogbeiträge steigt stetig.

Damit stehst du vor zwei Herausforderungen:

  1. Je mehr Unterseiten du hast, desto mehr Serverleistung und Speicherplatz verbrauchst du. Nicht gut für die Umwelt.
  2. Je mehr Unterseiten du hast, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich deine Besucher:innen nicht mehr gut zurechtfinden. Nicht gut für Google.

Eine durchdachte Struktur ist die Basis einer Website, die aus Besucher:innen Kund:innen macht. Wenn sich also dein Angebot in den letzten Jahren verändert hat, rate ich dir, auch einen prüfenden Blick auf deinen Webauftritt zu werfen. Es gibt bestimmt Inhalte, die du gar nicht mehr brauchst. Oder Informationen, die auf mehreren Unterseiten verteilt sind, obwohl du sie auf einer zusammenfassen kannst.

Vielleicht hilft dir mein Workbook dabei. Mit gezielten Fragen kannst du deine Website analysieren und Schwachstellen erkennen. Hier kannst du es dir für 0 Euro herunterladen: Relaunch-Workbook.

Mit diesen Anpassungen hast du deine Ladezeiten verbessert. Und da auch Google schnelle Websites mag, hast du damit deine Chance auf eine bessere Platzierung in den Google-Suchergebnissen gesteigert.

3. Website nachhaltig erstellen: Lösche nicht verwendete Dokumente

Die meisten Webhoster bieten dir viel Speicherplatz für deine Dateien. Es besteht also selten Grund, Bilder und Dokumente, die du nicht verwendest, aus deiner Datenbank zu löschen.

Doch je mehr von deinem Speicherplatz du tatsächlich belegst, desto mehr Energie muss dafür aufgewendet werden.

Nach Fertigstellung deiner Website und auch nach jeder neu erstellten Unterseite solltest du dir daher ein wenig Zeit einplanen und deine gespeicherten Bilder, Grafiken und PDF durchgehen. Wenn du sie im Moment nicht brauchst, dann kannst du sie löschen. Auch doppelte Bildvarianten kannst du aus dem Speicher werfen.

Weiterer Vorteil: Je weniger Daten du in deinen Medien hast, desto schneller findest du auch die wieder, die du verwenden willst.

4. Lade nur die benötigten Schriften hoch

Laut DSGVO müssen verwendete Schriften mittlerweile lokal gespeichert und dürfen nicht mehr über die Google-Bibliothek eingebunden werden.

Viele Website-Inhaber:innen laden gern zum Testen mehrere Schriftarten hoch. So kannst du direkt live sehen, wie sie zusammen harmonieren und ob sie auf Smartphone und Tablet gut zu lesen sind.

Hast du dich erst einmal entschieden, solltest du die nicht verwendeten Schriften wieder löschen. Schriftdateien können – je nach Schriftart – einiges an Speicherplatz verwenden.

Bei der Auswahl der Schriften gilt auch: Je aufwendiger die Schriftart ist, desto mehr Platz und Energie braucht sie.

Wenn du deine Website so nachhaltig wie möglich gestalten willst, dann rate ich dir zu einer minimalistischen Schrift.

5. Newsletter-Tool bewusst wählen

Viele Unternehmer:innen bieten auf der Website einen Newsletter an. Ich bin selbst Fan davon, denn damit kannst du zu deinen Besucher:innen eine echte Bindung aufbauen.

Mit der Wahl des passenden Newsletter-Tools kannst du gleichzeitig Ressourcen schonen. Entscheide dich daher für einen deutschen oder zumindest europäischen Anbieter.

So müssen die Daten, wie E-Mail-Adressen, Newsletter und Antwort-Mails, nicht zunächst weite (digitale) Wege zurücklegen und damit unnötig Energie verschwenden.

Zudem haben europäische Anbieter oft einen höheren Anspruch auf Nachhaltigkeit und nutzen für den Betrieb ihrer Server echten Ökostrom.

Laut Datenschutzauflagen darfst du die Newsletter-Daten ohnehin nicht in die USA schicken – wieder zwei Probleme gleichzeitig gelöst!

6. Nachhaltige Website durch Suchmaschinenoptimierung

Zugegeben, der letzte Tipp spart nur indirekt auf deiner Website Ressourcen, ist jedoch trotzdem nachhaltig.

Suchmaschinen – wie Google oder Bing – verbrauchen durch ihre Server unfassbar viel Energie. Bei Google geht man von ca. 3 Billionen Suchanfragen pro Jahr aus – Tendenz steigend! Und jede dieser Suchanfragen ist ein Energiefresser.

Optimierst du deine Website und deine Blogartikel so, dass sie bei Google ganz oben erscheinen und damit die perfekte Antwort auf die jeweilige Suchintention liefern, sparst du damit effektiv Energie ein. Denn die Nutzer:innen haben gefunden, was sie suchen und müssen keine weiteren Anfragen starten.

Zusätzlicher Bonus: Mehr Website-Besucher:innen bedeuten auch mehr potentielle Kund:innen.

So leicht wird deine Website nachhaltiger

Den eigenen Webauftritt nachhaltig zu gestalten, erfordert keine Programmierkenntnisse. Du weißt nun, welche die größten Energie- und Ressourcenfresser auf deiner Website sind und kannst sie leicht beseitigen. Damit hast du eine Website, die nicht nur der Umwelt gefällt, sondern auch in den Suchergebnissen an prominenter Stelle erscheint. Auch dein Marketing kann so langfristig und damit nachhaltig wirken.


Website nachhaltig erstellen

Mehr über Magdalena

Magdalena Gajewski ist WordPress-Webdesignerin. Sie hilft selbstständigen Frauen dabei, mit einem strukturierten Webauftritt ihre Expertise zu zeigen und Kund:innen zu gewinnen.

Mehr über sie und ihre Arbeit kannst du auf ihrer Website erfahren.

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