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Instagram achtsam nutzen: So vermeidest du digitale Erschöpfung

Selfies, Stories, Reels und Live-Talks – dank Instagram geben wir Einblicke in unseren Alltag und verfolgen neugierig den der anderen. Unsere Präsenz in den sozialen Medien ist wohl für viele von uns, beruflich wie auch privat, kaum mehr wegzudenken. Dabei scheint es nahezu unmöglich, unseren Alltag achtsam zu gestalten, während wir gleichzeitig viele Momente vor allem durch unsere Displays erleben. Einen bewussten Umgang mit den sozialen Medien zu finden, ist auch für mich eine große Herausforderung. Dabei ist genau dieser so wichtig, wenn wir auf unser Wohlbefinden achten und digitale Erschöpfung vermeiden möchten.

Auch meine Beziehung zu Instagram ist – sagen wir mal – kompliziert. Von kreativer Euphorie bis zum frustrierten Löschen der App habe ich wohl alle (emotionalen) Stadien durchlebt und glücklicherweise einiges daraus gelernt. Ich schätze die Inspiration und die persönlichen Verbindungen, mit denen Instagram meinen Alltag, wie auch mein Business bereichert. Gleichzeitig kenne ich den unterbewussten Druck, ständig in den sozialen Medien präsent sein zu müssen und das eigene Leben mit der Instagram-Reality abzugleichen. Stress, Unzufriedenheit und digitale Erschöpfung sind Begleiterscheinungen, die zur Vorsicht mahnen.

So kannst du Instagram achtsamer nutzen und digitaler Erschöpfung entgegenwirken

Statt Instagram komplett zu meiden, ist meine persönliche Lösung des Dilemmas also vor allem ein achtsamer Umgang mit der App. Einige Tipps, wie du der digitalen Erschöpfung entgegenwirken und Instagram bewusster nutzen kannst, möchte ich hier gerne mit euch teilen:

1. Reflektiere dein Nutzungsverhalten

Bevor du deinen Umgang mit den sozialen Medien achtsamer gestalten kannst, solltest du zunächst den Status Quo genauer betrachten. Führe eine kurze Bestandsaufnahme durch: Warum nutzt du Instagram? Hast du ein privates Profil oder ist es auch für dein Business relevant? Konsumierst du die Inhalte lediglich oder postest du selber aktiv? Wie viel Zeit verbringst du auf Instagram und wie fühlst du dich damit?

All diese Fragen helfen dir, dein eigenes Nutzungsverhalten zu reflektieren. Aus den gewonnen Erkenntnissen kannst du dann individuelle Konsequenzen und Handlungsalternativen für dich ableiten. Denn, wir alle sind verschieden. Empfindest du die tägliche Präsenz auf Instagram als verschenkte Lebenszeit, fühlt es sich für andere vielleicht völlig normal an und das ist auch okay. Ein achtsamer Umgang bedeutet vor allem, die eigenen Bedürfnisse zu berücksichtigen. Um das erfolgreich umsetzen zu können, müssen wir uns diese aber erst einmal bewusst machen. Hast du dir deine persönlichen Bedürfnisse klargemacht, kannst du Ziele definieren, an die du dein Nutzungsverhalten anpasst.

2. Setze dir Zeitlimits

Du möchtest dich einfach nur ein bisschen inspirieren lassen, suchst Austausch, willst dich informieren oder neue Kund:innen gewinnen? Ganz egal aus welchem Grund du in den sozialen Medien unterwegs bist, behalte die Zeit immer im Blick. Dank ausgeklügeltem Algorithmus zeigt Instagram uns genau die Inhalte, die uns gefallen und damit möglichst lange an die Plattform fesseln. Es ist also kein Zufall, dass wir uns viel zu häufig im endlosen Scrollen verlieren, vergessen, aus welchem Grund wir die App anfangs geöffnet haben und wieder eine Stunde wie im Fluge verstrichen ist.

Instagram ist leider nicht nur ein harmloser Zeitvertreib oder smartes Business-Tool, sondern kann negative Auswirkungen auf unser Verhalten und unsere Psyche haben. Bei all den Benefits, die die App mir bietet, verbringe ich zu viel Zeit mit Social Media, bin ich deutlich unkonzentrierter, unproduktiver und nicht selten auch unzufriedener. Daher versuche ich immer genau im Auge zu behalten, wie lange ich mich tatsächlich mit Instagram beschäftige.

3. Instagram-freie Zeiten und Social-Media-Detox beugen digitaler Erschöpfung vor

Dabei helfen mir bewusst festgelegte Screentime-Limits und regelmäßige Pausen, die durchaus auch mal mehrere Tage oder Wochen dauern dürfen. Für meinen Alltag habe ich mir zum Beispiel direkt in der App ein Zeitlimit für Instagram eingestellt. Ist dieses Limit erreicht, erinnert mich ein kleines Pop-Up daran, dass es nun an der Zeit ist, das Handy mal wieder aus der Hand zu legen. Auch mindestens die erste Stunde nach dem Aufstehen und vor dem Schlafengehen sind bei mir Handy-freie Zeiten.

Außerdem sollten wir nicht den Druck verspüren, unser gesamtes Leben dokumentieren zu müssen. Gerade in meiner Freizeit oder im Urlaub sind ganz bewusste Social-Media-Pausen für mich unerlässlich, um wirklich präsent zu sein und die jeweiligen Momente genießen zu können. Fotos oder Videos mache ich, weil es mir Spaß macht, oft trotzdem. Ich poste sie (wenn überhaupt) dann aber zu einem späteren Zeitpunkt.

Digitale Erschöpfung umgehen, abgebildet ist ein Handy, das ausgeschaltet wird

4. Deaktiviere Push-Benachrichtigungen

Ein ziemlicher Garant für Stress und langfristig auch digitale Erschöpfung sind Push-Benachrichtigungen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber die kleinen roten Kreise, die mich dezent auf neue Benachrichtigungen hinweisen, machen mich ziemlich nervös. Neue Likes, Kommentare oder Nachrichten verleiten dazu, die App immer wieder direkt zu öffnen. Für einen achtsamen Umgang mit Instagram ist es meiner Meinung nach aber wichtig, genau diese wahllosen Log-Ins zu vermeiden.

Meist bleibt es nämlich nicht dabei, nur diese eine neue Nachricht zu checken oder mal eben zu schauen, wem unser Post gefällt. Schneller als gedacht tappen wir so unwillentlich in die Scrolling-Falle oder geraten unter Druck, jede Nachricht und jeden Kommentar direkt beantworten zu müssen.

Genau aus diesem Grund habe ich Push-Benachrichtigungen (und zwar nicht nur die von Instagram) schon vor einiger Zeit komplett deaktiviert. Updates und Nachrichten entdecke ich so genau dann, wenn ich mir sowieso gerade Zeit dafür nehmen möchte und kann. So bin ich weniger abgelenkt und fühle mich auch nicht so schnell überfordert.

5. Kuratiere deinen Feed bewusst – ausmisten, entfolgen & den Feed divers halten

Vor allem in der glamourösen Instagram-Welt scheint alles vollkommen und selbst das Unperfekte wirkt meist sogar noch irgendwie ästhetisch. Egal in welcher Themen-Bubble wir uns in den sozialen Medien bewegen, die ständige Flut neuer Impressionen kann uns ganz schön überfordern und unglücklich machen. Inhalte, die wir nahezu täglich konsumieren, haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Darum solltest du achtsam mit deinem Instagram-Feed umgehen und ihn ganz bewusst kuratieren.

Sieh dir genau an, wem du folgst und vor allem welches Gefühl dir diese Accounts vermitteln. Triggern bestimmte Profile Verhaltensweisen oder Emotionen, die unangenehm oder sogar ungesund für dich sind? Dann zögere nicht länger und entfolge ihnen. Wenn wir unser Wohlbefinden stärken und digitale Erschöpfung umgehen wollen, ist regelmäßiges Ausmisten auch in der virtuellen Welt mindestens genauso wichtig wie in unserer Wohnung.

Social Media achtsam zu nutzen bedeutet für mich außerdem, mich nicht in (m)einer Themen-Bubble zu verlieren und offen für andere und neue Perspektiven zu bleiben. Das gelingt am besten, indem ich meinen Feed bewusst divers gestalte. Instagram bietet weit mehr als Beauty-Influencer:innen und Interior-Accounts. Gerade Inhalte jenseits meiner Nische, können mich inspirieren, bilden und bereichern.

Nimm Instagram nicht zu ernst

Auch wenn es oft so scheint, Instagram ist kein realistisches Abbild des Lebens. Das gilt selbst für Accounts, die für #mehrrealitätaufinstagram stehen. Egal wie persönlich und authentisch die Inhalte sind, sie spiegeln immer nur einen Teil der Realität wider.

Und auch wenn es immer wieder schnell in Vergessenheit gerät: All das, was über Social-Media-Profile geteilt wird, sind sorgfältig kuratierte Ausschnitte, nicht das gesamte Bild. Darum: Vergleiche dich nicht und nimm die Plattform nicht zu ernst. Bestenfalls gewinnst du so die nötige Gelassenheit für einen gesunden und achtsamen Umgang mit Instagram.

Hey, ich bin Ilka!

Als freie Texterin unterstütze ich nachhaltige Unternehmen und kreative Selbstständige ihre Botschaft in Worte zu fassen und ihre Zielgruppe zu begeistern.

Fair Fashion, Slow Living und umweltbewusstes Reisen, vor allem durch den Südwesten der USA, sind Themen, die mir dabei besonders am Herzen liegen.

Erkenntnisse aus meinem ersten Jahr in der Selbstständigkeit

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