Endlos weite Straßen, faszinierende Wüstenstädte und atemberaubende Landschaften, die an den Mars erinnern. Wer Lust auf einen Roadtrip hat, ist im Südwesten der USA genau richtig. Welche Route für den Roadtrip durch die USA die richtige ist und welche Ziele auf keinen Fall fehlen dürfen, liest du hier.
Wie plant man einen Roadtrip durch den Südwesten der USA?
Die Möglichkeiten, einen Roadtrip durch den Südwesten zu gestalten, sind nahezu endlos. Ausgangspunkt für uns war der schon lange bestehende Wunsch, das White Sands National Monument in New Mexico zu besuchen. Also haben wir unseren Trip einfach darum herum geplant.
Gestartet sind wir in Los Angeles, wo es auch am Ende des Roadtrips wieder hin zurück ging. LA ist meist Ausgangspunkt unserer Reisen, da wir hier Freunde besuchen und die Gegend einfach lieben. Auch nach vielen Besuchen gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Außerdem bietet es die perfekte Kombination aus ein paar entspannten Tagen am Strand und Zeit in der Wüste.
Möchte man all die wahnsinnig schönen Seiten des Südwestens kennenlernen, bräuchte man wohl Wochen oder sogar Monate. So viel Zeit hatten wir tatsächlich leider nicht. Dieser Guide führt zu einigen der beliebtesten Ecken des Südwestens, ist aber alles andere als vollständig. Gleichzeitig bietet die Rundreise ausreichend Gelegenheiten, einige weniger bekannte Gegenden zu entdecken. Dennoch: Legt man so viele Kilometer in nur einigen Tagen zurück, erfordert das immer auch Kompromisse. Man kann einfach nicht alles sehen! Dafür bekommt man garantiert Lust, so bald wie möglich zurückzukehren.
Eine Info zu den Empfehlungen in diesem Guide: Mein Freund und ich ernähren uns weitestgehend vegan, auch auf Reisen. Die hier erwähnten Restaurants, Bistros etc. sind daher entweder komplett vegan, bieten vegane Optionen oder sind zumindest vegan-freundlich.
Wann ist die beste Reisezeit für den Südwesten der USA?
Starten kannst du diesen Roadtrip zu jeder Jahreszeit. Ich bin bisher im Frühling, Sommer und Herbst im Südwesten gewesen und träume noch von einem Winter in der Wüste. Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten. Planst du aber viel zu wandern und besonders aktiv zu sein, eignen sich Frühling oder Herbst deutlich mehr als der heiße Sommer. Die Temperaturen sind dann einfach angenehmer. Ich bin total begeistert vom Frühling in der Wüste. Es ist warm, sonnig und die Wüste blüht. Außerdem ist es im Sommer, während der Ferien- und Urlaubszeit, oft deutlich voller.
Los geht’s – Unsere Reiseroute durch den Südwesten der USA
PART 1: Los Angeles
Nimm dir Zeit und erkunde Los Angeles. Tanke ein bisschen Sonnenschein am Strand oder tauche in das bunte Stadtleben ein.
Wann immer du in LA bist, achte vor allem darauf, nicht zu viel Zeit auf der Straße und im Stau zu verbringen. Suche dir eine Ecke der Stadt aus, die ihr erkunden wollt. Wer ein paar Stunden am Strand mit entspannten City Vibes verbinden möchte, fährt am besten in den Süden nach Santa Monica und Venice Beach. Um in Hollywood und das pulsierende Stadtleben einzutauchen, geht es stattdessen in Richtung Downtown.
Mir gefällt es in East LA besonders gut. Los Feliz, Silverlake und Echo Park sind perfekt, um den ganz besonderen LA Vibe kennenzulernen, fernab von dem von Hollywood gezeichneten Bild der Stadt. Echo Park ist ein sehr entspannter, kulturell vielfältiger Stadtteil, der noch eher ein Geheimtipp und nicht besonders touristisch geprägt ist. Hier kann man die Gegend auch gut zu Fuß erkunden, es gibt schöne Parks und einen kleinen See im Zentrum. Also, nicht verpassen.
Schlafen
In (East) LA gibt es viele stylishe AirBnB Apartments oder Zimmer, die man für eine Nacht buchen kann.
Essen/Trinken
Frühstück/Lunch/Kaffee – Honey Hi, Echo Park
Mittag/Lunch/Dinner (komplett vegan) Sage Vegan Bistro, Echo Park and 3+ locations
Für mehr Tipps zu veganem Essen checkt meinen veganen Guide für Los Angeles
Entdecken:
Echo Park Lake
Griffith Observatory & Griffith Park (wunderschöner Ausblick auf die Skyline)
Du liebst Mode? Dann erkunde unbedingt LA’s Fair Fashion Szene
part 2: San Diego + La Jolla
Von LA geht es weiter nach San Diego, mit einem kurzen Stop in La Jolla.
Distanz: 120 Meilen ~ 2h
Auf dem Weg nach San Diego über die I-5 sollte ein Zwischenstop in La Jolla nicht fehlen. Genieß einen Kaffee und beobachte die Seelöwen beim Sonnenbad.
In San Diego angekommen, nimm dir genug Zeit, die Stadt zu entdecken. Sie ist um einiges kleiner und damit auch überschaubarer als Los Angeles. San Diego hat einen ganz besonderen Charme: Entspannt, künstlerisch, kreativ und natürlich sonnig. North Park ist eine meiner liebsten Ecken. Der Stadtteil ist lebhaft, mit vielen kleinen Vintage-Läden, leckerem veganen Essen, Cafes und viel Kunst und Kultur.
Sucht man nach einer kleinen Auszeit im Grünen, lohnt sich ein Abstecher in den Balboa Park. Das Gelände ist riesig und man könnte locker einen gesamten Tag hier verbringen. Wenn es zeitlich passt, empfehle ich außerdem einen kurzen Ausflug über die Bay Bridge nach Coronado. Die Insel bietet schöne Strände, Architektur und ist nur einige Kilometer von Downtown entfernt. Auch hier hat man einen ausgezeichneten Blick über die Skyline der Stadt (besonders bei Nacht).
Schlafen
North Park Casita AirBnB
Essen/Trinken
Frühstück/Kaffee Communal Coffee, North Park
Dinner/Bar – Tribute Pizza (highly recommended)
Entdecken:
North Park
Balboa Park
Coronado Island
Old Town San Diego
PART 3: Tucson + der Desert View Tower
Steh‘ früh auf und fahre über die I-8 weiter nach Tucson. Für einen unvergleichlichen Ausblick über die Wüste, leg einen Zwischenstopp beim Desert View Tower in Jacumba ein
Distanz: 407 Meilen ~ 6h
Die Fahrt von San Diego nach Tucson ist zwar ziemlich lang, dafür aber auch wahnsinnig malerisch. Sobald man die kalifornische Grenze überquert hat, zeigt sich der Südwesten, wie man ihn aus so manch einem Western kennt.
Um einen beeindruckenden Panoramablick über Kalifornien, Arizona und (bei klarem Himmel) Mexiko zu bekommen, plane eine kurze Pause am Desert View Tower in Jacumba ein. Der Aussichtsturm liegt auf einem Hügel, lass‘ dich also nicht vom starken Wind überraschen.
Unser Aufenthalt in Tucson war leider kurz, daher hatten wir nur ein paar Stunden, um uns die Stadt anzusehen. Übernachtet haben wir in einem kleinen Motel Downtown mit echtem Südwest-Flair. Von hier konnten wir ganz einfach zu Fuß in die Innenstadt und zur historischen 4th Avenue.
Schlafen
The Downtown Clifton, Motel in Downtown Tucson
Essen/Trinken
Frühstück – 5 Points Market and Restaurant
Dinner/Bar – O’Malleys Bar and Grill
Entdecken:
Mission San Xavier Del Bac
Mercado San Augustin
PART 4: Saguaro NationalPark
Verbringe mindestens einen Tag im Saguaro Nationalpark.
Distanz: 14 Meilen ~ 20 Minuten
Die Landschaft des Südwestens ist atemberaubend und einzigartig. Es ist gar nicht so leicht zu entscheiden, welche Nationalparks man besucht und welche zunächst auf der Bucket List bleiben. Der majestätische Saguaro Kaktus ist das Wahrzeichen des Südwestens, ein Besuch im gleichnamigen Nationalpark ist meiner Meinung nach ein Muss! Schon der Anblick eines dieser gewaltigen Kakteen ist unfassbar beeindruckend, im Nationalpark kann man Tausende bewundern!
Eingebettet in den Saguaro Nationalpark ist außerdem das Arizona-Sonora Desert Museum. Allen Pflanzenfreund:innen kann ich einen Besuch ans Herz legen. Das Desert Museum ist eine Kombination aus Museum, Tierpark und botanischem Garten. Wer sich für Flora und Fauna der Wüste ebenso begeistert wie ich, wird hier in jedem Fall auf seine:ihre Kosten kommen.
Tipp: Du begeisterst dich für Kristalle und Edelsteine? Dann auf zur Tucson Mineral and Gem World am Rande des Nationalparks. Der Shop wird von zwei unfassbar freundlichen Männern geführt und bietet unzählige schöne und ungewöhnliche Steine und Minerale.
PART 5: Las Cruces + White Sands National Monument
Fürs Erste verlässt du Arizona, denn es geht auf nach Las Cruces, New Mexico und zum White Sands National Monument. Die Strecke sollte man unbedingt bei Tageslicht fahren, viel zu schön ist die Natur, um sie in der Dunkelheit zu verpassen.
Distanz: 276 Meilen ~ 4h (bis Las Cruces) + 50 Meilen ~ 1h (bis White Sands)
Ich kann es gar nicht oft genug sagen, aber White Sands National Monument ist einer der schönsten Orte, die ich jemals besucht habe. Die endlosen Sanddünen ziehen sofort in ihren Bann – feiner, weißer Sand (der tatsächlich Gips ist) soweit das Auge reicht. Genieß‘ den atemberaubenden Anblick und die komplette Stille, die diesen Ort umgibt. White Sands National Monument ist weit mehr als nur ein Fleck schöner Natur, es ist ein magisches Erlebnis.
Schlafen
Hilton Garden Inn, Las Cruces (ursprünglich hatten wir geplant, bis Alamogordo zu fahren, doch die Strecke war nach unserem Tag im Saguaro National Park einfach zu weit. Es wurde dunkel und spät und wir waren unendlich müde. Daher haben wir uns kurzfristig entschlossen, in Las Cruces zu bleiben)
Essen/Trinken
Von Las Cruces selbst haben wir, abgesehen vom umwerfend schönen Umland, nicht viel gesehen. Wir haben einen Sprouts (einen Biomarkt) ausfindig gemacht und uns dort mit veganen Sandwiches und Snacks für die Fahrt eingedeckt. Bioläden sind unterwegs in den USA eine super Adresse, um ohne Probleme an veganes Essen zu kommen. In meinem Post über Veganes Reisen in den USA findet ihr noch weitere hilfreiche Tipps.
PART 6: Albuquerque
Nach dem Besuch im White Sands National Park geht es weiter in den Norden, nach Albuquerque.
Distanz: 224 Meilen ~ 3 1/2h
Tipp: Auf dem Weg durch Alamogordo solltest du auf jeden Fall beim PistachioLand Halt machen und ein paar frische Pistazien für den Roadtrip mitnehmen. Die riesige Pistazie am Straßenrand ist nicht zu übersehen.
Wir haben uns für die Route über den Highway 54 Richtung Norden und dann über die 380 nach Albuquerque entschieden. So sind wir durch das Valley of Fires (nicht zu verwechseln mit dem Valley of Fire in Nevada) im Malpais Lava Flow gekommen. Die plötzlich auftauchenden schwarzen Felsen sind ein echtes Naturschauspiel. Wir haben die Lavalandschaft lediglich passiert. Hat man etwas Zeit, lohnt es sich sicher, einen der vielen Wanderwege zu erkunden.
In Albuquerque haben wir vor allem das Stadtzentrum und die historische Altstadt erkundet und waren von der Architektur komplett begeistert.
Auch der Besuch von ein paar Trading Posts stand auf unserer To-Do-Liste. Hier gibt es wunderschöne Keramik, Kunst und Schmuck der Native Americans zu kaufen, die schöne Mitbringsel und Andenken an die Reise sind.
Wenn du noch mehr Zeit hast:
Erinnerst du dich noch an die Kompromisse von denen ich gesprochen habe? Santa Fe und Taos sind Ziele, die ich wahnsinnig gerne noch besucht hätte. Wir hatten uns das offen gehalten und wollten schauen, ob wir es schaffen.
Leider war dem nicht so und wir haben uns entschlossen, die Zeit in Albuquerque zu nutzen. Beim nächsten Mal geht es aber auf jeden Fall nach Santa Fe und Taos!
Schlafen
Baymont by Windham, Albuquerque
Essen/Trinken
Frühstück/Lunch – The Grove Cafe & Market (falls ihr Breaking Bad gesehen habt, wird euch dieses Cafe sicher bekannt vorkommen 😉 Sonntags ist es ziemlich voll hier, das sollte man beachten)
Entdecken:
Spur Line Supply Co.
New Mexico Museum of Natural History and Science
Old Town
PART 7: Flagstaff + Sedona
Als nächstes führt der Roadtrip nach Flagstaff, Arizona und von dort geht es weiter nach Sedona.
Distanz: 323 Meilen ~ 4 1/2h (bis Flagstaff) + 30 Meilen ~ 1h bis Sedona
Verlässt man New Mexico und kommt nach Arizona, kann man die sich allmählich verändernde Landschaft sehr gut beobachten. Ich finde diese Vielfalt immer wieder faszinierend. Nach den weiten Steppen in New Mexico, ist die Landschaft in Arizona geprägt von leuchtend roten Felsen, die tatsächlich an den Mars und ferne Planeten erinnern.
Flagstaff ist eine süße Kleinstadt umgeben von Pinienwäldern und schneebedeckten Bergen. Die Stadt wird auch als Tor zum Grand Canyon bezeichnet. Bist du noch nicht dort gewesen, solltest du einen Abstecher auf jeden Fall einplanen und deine Tour um ein, zwei Tage verlängern.
Flagstaff ist beschaulich und präsentiert eine erneut ganz andere Welt, verglichen mit den Wüstenstädten, durch die der Roadtrip zuvor geführt hat. Nach einer Nacht im alpin anmutenden Motel, sind wir von Flagstaff aus weiter auf dem Highway 89A nach Sedona gefahren.
An dieser Stelle mache ich es kurz: Diese 30 Meilen waren die vielleicht schönsten des gesamten Roadtrips und haben uns tatsächlich mehr begeistert als Sedona selbst.
Man kann ganz leicht einen gesamten Tag entlang des Oak Creek Canyon verbringen, so atemberaubend schön ist die Natur und so viel gibt es hier auf den unzähligen Wanderwegen zu entdecken. Der Panoramablick auf die roten Felsen, die gewaltigen Pinien und Thermal-Quellen haben uns komplett überwältigt. Dreht eure Lieblings-Playlist auf und genießt diese malerische Strecke.
Schlafen
Comfort Inn, Flagstaff
Essen/Trinken
Frühstück/Lunch – Local Juicery, Flagstaff
Entdecken:
Cathedral Rock Trail, Sedona
PART 8: Joshua Tree + Joshua Tree NationalPark
Der letzte Stop des Roadtrips durch den Südwesten ist Joshua Tree mit einem Besuch im gleichnamigen Nationalpark.
Distanz: 360 Meilen ~ 6h
Tipp: Für die Strecke nach Joshua Tree haben wir uns entschieden, über die I-40 zu fahren. Diese Route hat uns durch Amboy geführt. Wir haben einen kurzen Zwischenstop am berühmten Roy’s Motel und Cafe eingelegt, den Tank gefüllt und ein paar Bilder gemacht. Das Motel selbst ist nicht mehr in Betrieb aber ein beliebtes Wahrzeichen der Route 66.
Bevor es für uns zurück nach LA ging, haben wir uns Zeit genommen, Joshua Tree zu erkunden. Wir waren hier bereits zuvor einige Tage und es hat uns so gut gefallen, dass wir unbedingt noch einmal zurückkehren wollten.
Joshua Tree ist eine außergewöhnliche kleine Wüstenstadt, deren Charme und Lebensgefühl mich total in den Bann gezogen haben. Wenn du also hier bist, konzentriere dich nicht ausschließlich auf den gleichnamigen Nationalpark. Auch wenn dieser natürlich atemberaubend schön ist. Wenn du genug Zeit hast, widme dich unbedingt auch der künstlerischen Wüstengemeinde. Einen ausführlichen Travel Guide für Joshua Tree findest du hier.
Schlafen
Cactus Mountain, 29 Palms AirBnB
Saguaro Hideaway Guesthouse, Joshua Tree AirBnB
Essen/Trinken
Breakfast/Lunch – The Natural Sisters Cafe
Coffee – Joshua Tree Coffee Co.
Entdecken:
Noah Purifoy Desert Outdoor Museum
Cholla Cacuts Garden, Joshua Tree National Park
Pioneer Town
World Famous Crochet Museum
ich wünsche dir eine gute Reise und ganz viel Spaß auf deinem Roadtrip durch den Südwesten der USA!
Ich hoffe, dieser Guide bietet dir reichlich Inspiration für deine Rundreise durch den wunderschönen Südwesten. Lass‘ mir gern einen Kommentar da und erzähl‘ mir von deinem eigenen Trip!