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Slow Travel Guide: Tipps für einen Ausflug nach Joshua Tree

Der Himmel leuchtet strahlend blau, während die Sonne Hügel und sandige Straßen unermüdlich in warmes Licht taucht und einzigartige Kakteengewächse ihre majestätischen Schatten auf die staubigen Böden werfen. In Joshua Tree – einer kleinen quirligen Gemeinde mitten in der Wüste Kaliforniens – finden Naturliebhaber:innen wie auch kreative Individualist:innen so viel mehr, als sie von einem Ausflug in die Wüste erwarten würden. Dieser Slow Travel Guide soll dich auf deiner Reise nach Joshua Tree begleiten.

Es gibt viele wunderschöne Orte in den USA, doch für mich versprüht kaum ein anderer eine solche Magie wie Joshua Tree. In Anbetracht der Zeit, die ich in der kalifornischen High-Desert verbracht habe, kann ich mir selbst kaum erklären, wie es so lange dauern konnte, diese einzigartige Kleinstadt, kaum mehr als zwei Autostunden entfernt von Los Angeles, zu besuchen. Und jetzt fühlt es sich an, als sei ich nie wirklich wieder abgereist.

Während ein Besuch im Joshua Tree Nationalpark bei vielen Reisenden auf der bucket list steht, wird der gleichnamige – an den Park unmittelbar angrenzende – Ort noch häufig übersehen. Für alle, die jetzt für ihre Joshua Tree Reise nach einzigartigen Unterkünften, (veganem) Essen, ebenso kreativen wie nachhaltigen Läden sowie besonderen Sehenswürdigkeiten in und um Joshua Tree suchen, dürfte dieser Artikel einiges bereithalten.

Wann ist die beste Reisezeit für Joshua Tree?

Ich bin ein riesiger desert-dweller at heart und würde eine entsprechende Reise wohl zu keinem Zeitpunkt ausschlagen. Da Wüsten aber von Extremen geprägte Lebensräume sind, gibt es auf jeden Fall Reisezeiten, die sich eher für einen Besuch eignen als andere.

Das Wetter in Joshua Tree bzw. der Mojave Wüste im Allgemeinen ist aus meiner Sicht im Frühling und Herbst für eine Reise am angenehmsten. Wobei der Frühling in der Wüste eines der bisher schönsten Reiseerlebnisse für mich war.

Einzigartige Unterkünfte – übernachten in Joshua Tree

Zum ersten Mal habe ich Joshua Tree 2017 besucht und mich vor meiner Reise, auf der Suche nach der perfekten Unterkunft, stundenlang durch AirBnB geklickt. Kein Wunder, denn genau so besonders wie der Ort selbst sind hier auch die angebotenen (Ferien-)häuser. Zwischen stylishen Bungalows, modernisierten Apartments und minimalistischen Tiny Houses fällt die Entscheidung eben gar nicht so leicht.

Eine der wohl beliebtesten Unterkünfte in Joshua Tree, die mittlerweile bereits einen Ableger in Tucson (ganz in der nähe des Saguaro Nationalparks) hat, dürfte das Joshua Tree House sein. Die inspirierende Arbeit der Besitzer:innen Sara und Rich verfolge ich schon eine ganze Weile, doch leider passte meine Reiseplanung bisher nie zu ihrem Buchungskalender. Umso mehr freue ich mich aber auf meinen nächsten Besuch, bei dem es vielleicht klappt.

Wer in Joshua Tree übernachten will, hat dennoch die Qual der Wahl, denn an einzigartigen Unterkünften mangelt es im Ort bzw. der nahen Umgebung keinesfalls. Und hier sind meine beiden Favoriten:

Saguaro Hideaway**

In der Hängematte einen Eiskaffee genießen und zwischen Sträuchern und Kakteen das Farbenspiel der aufgehenden Sonne beobachten – unsere Tage im Saguaro Hideaway Guesthouse waren für mich ein wirklich einmaliges Erlebnis. Der rund zwei Hektar große Garten eröffnet einen atemberaubenden Ausblick auf die Wüste sowie die umliegenden Berge und Felsen. Nur fünf Autominuten entfernt vom Nationalpark und weiteren fünf Minuten in den Ort, ist das Haus die perfekte Unterkunft für ein paar entschleunigte Tage mitten in der Natur.

Das Haus liegt in einer ruhigen Wohngegend, die einzelnen Grundstücke sind durch sich schlängelnde Sandwege miteinander verbunden. Mit viel Liebe zum Detail stilvoll und gemütlich eingerichtet, fühlt man sich im Hideaway sofort rundum wohl. Von den großen, nach Osten ausgerichteten Fenstern lassen sich die wohl spektakulärsten Sonnenaufgänge, die ich jemals erlebt habe, ansehen.

CACTUS MOUNTAIN**

Weil es einfach zu viele schöne und vor allem ausgefallene Unterkünfte in Joshua Tree gibt, wollten wir bei unserem zweiten Besuch unbedingt noch etwas Neues kennenlernen. Mittlerweile habe ich einen gesamten Favoriten-Ordner, in dem ich meine liebsten Ferienhäuser sammle. Und so viel bei unserem Besuch im Frühling die Wahl auf Cactus Mountain.

Das Tiny House liegt in Twentynine Palms, eine Gemeinde nur wenige Meilen von Joshua Tree und etwa 15 Minuten vom nördlichen sowie westlichen Eingang des Joshua Tree Nationalparks entfernt. Auch hier konnten wir uns über einen Garten – inklusive Outdoor-Wohnzimmer – freuen, der uns einen wunderschönen Ausblick auf die sandfarbenen Granit-Felsen der Indian Cove lieferte.

Dank der kleinen Küche konnten wir während unseres Aufenthaltes auch im Cactus Mountain selbst kochen und ausgiebig frühstücken. Im Garten, umgeben von Hasen und Kolibris, wurde auch ein einfaches Frühstück jeden Tag zum Highlight.

**Da aktuell beide Inserate offline sind, teile ich hier noch einen Auszug meiner Joshua-Tree-Unterkunft-Bucket-List:

Besondere Sehenswürdigkeiten in Joshua Tree

Wer die Wüste mit karger Einöde in Verbindung bringt, wird in und um Joshua Tree eines Besseren belehrt. Neben der außergewöhnlichen Flora und Fauna gibt es hier jede Menge zu entdecken – von kreativen Boutiquen bis zu skurriler Kunst.

Joshua Tree Nationalpark

Aber first things first. Der wohl größte Touristenmagnet ist natürlich der gleichnamige Joshua Tree Nationalpark. Die Zeit verfliegt und scheint gleichzeitig still zu stehen, sobald man die Eingangspforte des Parks passiert und sich zwischen den majestätischen Yucca-Palmen, eigenartigen Felsformationen und wohl niedlichsten Kakteen der Welt verliert.

Der Joshua Tree Nationalpark

Es ist kaum zu leugnen, dass eine gewisse Magie diesen Ort umgibt, die auch mich völlig in ihren Bann gezogen hat. Auch, wenn es eine Weile gedauert hat, bis ich den Park, der sich von der Mojave- bis zur Sonora-Wüste erstreckt, für mich entdeckt habe. Mit seinen zwei verschiedenen Ökosystemen ist der Joshua Tree Nationalpark das perfekte Ziel für Naturliebhaber:innen, Wanderer:innen, Camper:innen und natürlich (Hobby-)Fotograf:innen.

Man kann locker eine Woche oder länger im Park verbringen, ohne alles entdeckt zu haben. Eines meiner Highlights ist der Cholla Cactus Garden mit seinen unzähligen, unfassbar niedlich aussehenden Teddy Bear Kakteen. Aber Vorsicht, die kuschelige Namensgebung und Erscheinung täuschen. Tatsächlich sind die Stacheln unfassbar scharf und gefährlich, da sie sich gerade im Wind schnell lösen und an Kleidung und Haut verfangen können.

Kuriose Schätze mitten in der Wüste

Jenseits der übernatürlich anmutenden Landschaften des Nationalparks entfaltet sich der künstlerische Flair der kleinen Wüstengemeinde. In Joshua Tree treffen hippe Cafés auf Bars, die an Saloons alter Western-Filme erinnern. Unkonventionelle Geschäfte laden zum Stöbern in allerlei Kuriositäten, ausgefallener Vintage Mode und angesagtem Interior Design ein. Und mit noch etwas mehr Zeit lässt sich selbst mitten in der Wüste originelle Kunst entdecken.

Noah Purifoy Outdoor Desert Art Museum

Verlässt man die Hauptstraßen und folgt einer der vielen, nahezu endlos erscheinenden Sandwege, trifft man bald auf einen Ort, der ebenso skurril wie besonders ist. 1917 in Snow Hill, Alabama geboren, lebte und arbeitete der Künstler Noah Purifoy die meiste Zeit seines Lebens in Kalifornien. Aus in der Wüste gesammelten Trümmern und Überresten kreierte er in Joshua Tree das Outdoor Desert Art Museum of Assemblage Art.

Noah Purifoy Museum, Sehenswürdigkeiten in Joshua Tree

Ein Spaziergang über das rund vier Hektar große Gelände, voll von eigenartigen Skulpturen, die aus der kargen Wüstenlandschaft ragen oder sich in diese einbetten, ist zumindest für kunstbegeisterte ein lohnenswertes Erlebnis. Die Noah Purifoy Foundation kümmert sich liebevoll um die Instandhaltung der Objekte und sorgt so dafür, dass die Ausstellung dauerhaft für Besucher:innen zugänglich ist. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Arbeit der Foundation sind aber willkommen.

World Famous Crochet Museum

Selbst wenn nur wenig Zeit bleibt, sollte ein kurzer Abstecher zum Crochet Museum nicht fehlen. Das Häkel-Museum der Künstlerin Shari Elf ist ein absolutes Muss auf dem Weg zum Joshua Tree Nationalpark und rund um die Uhr für Besucher:innen geöffnet.

Crochet Museum Sehenswürdigkeiten in Joshua Tree

Der Raum ist zwar winzig, aber es gibt noch einiges mehr auf dem Hof zu entdecken. Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Schrottplatz, ist eine wahre Fundgrube an inspirierenden Kuriositäten, die mir definitiv ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben.

Joshua Tree Tipps

Genieße einen Sonnenauf- oder Untergang in der Wüste

Um vier Uhr morgens aufstehen, um den Sonnenaufgang anzusehen? Oh ja! Ich bin alles andere als ein Morgenmensch, aber in der Wüste ist mir das frühe Aufstehen fast leicht gefallen.

Sonnenaufgang während meiner Reise nach Joshua Tree

Da der riesige Garten des Saguaro Hideaways einen spektakulären Ausblick bot, konnten wir uns den Weg in den Nationalpark sogar sparen. Mit Kaffee in der Hand, eingekuschelt in eine Decke – nachts kühlen die Temperaturen in der Wüste deutlich ab – konnten wir die einzigartigen Farbenspiele der aufgehenden Sonne entspannt genießen.

Die kühle Nachtluft schwindet nach und nach, sobald die Sonne langsam am Himmel emporklettert und die Wüste in ein warmes, orangenes Licht taucht.

Egal, ob du im Joshua Tree Nationalpark campst oder es dir in einer Ferienwohnung gemütlich machst – auch die Sonnenuntergänge und den unvergesslichen Sternenhimmel solltest du dir auf keinen Fall entgehen lassen.

(Vegane) Restaurants in Joshua Tree

Die Auswahl an Cafés und Restaurants in Joshua Tree beweist, dass man selbst in der Wüste nicht auf gutes und sogar veganes Essen verzichten muss:

The Natural Sisters Café

Das kleine Deli befindet sich auf dem Weg zum Joshua Tree National Park und bietet Gerichte und Snacks in Bio-Qualität, darunter auch vegetarische und vegane Gerichte. Auch die frischen Säfte, Smoothies und Desserts sind sehr zu empfehlen. Ohne einen der leckeren Muffins sollte man den Laden auf keinen Fall verlassen.

Crossroads Cafe

Das Crossroads Cafe ist der perfekte Ort für ein ausgedehntes Frühstück, doch auch das Lunch- und Dinner-Menü kann sich sehen lassen. Dabei lassen sich viele Gerichte auf der Karte ganz einfach in vegane Alternativen umwandeln. Zwischen Tofu-Rührei, Seitan-Burgern und veganen Quesadillas dürfte der Hunger schnell verschwinden. Meist ist das Café sehr gut besucht, denn das Essen ist wirklich wahnsinnig lecker.

Joshua Tree Coffee Company

Der Bio-zertifizierte Kaffee der Joshua Tree Coffee Company hat nicht nur ein unglaublich hübsches Logo, sondern ist zum Glück auch unfassbar lecker. Wer Kaffee liebt und hohe Qualität schätzt, sollte das kleine Café mit hauseigener Rösterei unbedingt besuchen.

An heißen Sommertagen ist gerade der Cold-Brew eine super leckere Erfrischung. Bei unserem letzten Besuch haben wir uns mit Kaffeebohnen aus der Rösterei eingedeckt, die wir Zuhause an Freund:innen und Familie verschenkt und natürlich auch selbst behalten haben.

Vintage Mode und mehr – shop local in Joshua Tree

Von Secondhand-Mode über Interior-Schätze bis zu Wüstenpflanzen für das eigene Zuhause – wer Lust auf Shopping hat, kann sich über die große Auswahl an einzigartigen Shops in Joshua Tree und Umgebung freuen.

The End Vintage

Vintage Shop in Joshua Tree

Die fröhlich bunte Fassade gibt bereits einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einem im Inneren des kleinen Secondhand-Ladens in Yucca Valley erwartet: ausgefallene Kleider, originelle Blusen, Tops und Accessoires. Das Stöbern im Laden macht viel Freude und die Mitarbeiter:innen sind wahnsinnig freundlich und hilfsbereit.

Hi-Desert Daydream

Hält man Ausschau nach hübschen Souvenirs und besonderen Erinnerungen, wird man hier ganz sicher fündig. Hi-Desert Daydream ist ein kleiner Laden in Twentynine Palms, der regionale Produkte anbietet und so die Arbeit lokaler Künstler:innen und Unternehmen aus der Mojave-Wüste unterstützt.

Ich habe mich bei meinem Besuch in eine filigrane Kette mit Kaktus-Anhänger verliebt, die ich noch immer wahnsinnig gerne trage.

The Cactus Mart

Schon bei unserem ersten Besuch in Joshua Tree sind wir an diesem tollen Laden in Morongo Valley vorbeigekommen. Das Dig your own cactus-Schild war von der Straße aus kaum zu übersehen und hat mich natürlich sofort angelockt.

Dig your own Cactus Schild vorm Cactus Mart

Ein Besuch beim Cactus Mart ist auf jeden Fall ein Erlebnis. Das Gelände ist voller beeindruckender Wüstenpflanzen und beim Stöbern begegnen einem meist auch die zum Store gehörenden Katzen und einige Hühner.

Cactus Mart in Joshua Tree

Meinen eigenen Baby-Cactus einzupflanzen ist für mich mittlerweile zur Tradition für unsere Joshua Tree-Besuche geworden. Die kleinen Kakteen werden von den Inhaber:innen so gut verpackt, dass sie problemlos die Rückreise im Flugzeug antreten können. Leider haben die ersten kleinen Kakteen in neuer Umgebung nicht so lange überlebt, doch zwei weitere Mitbringsel wachsen und gedeihen nun glücklich auf meiner Fensterbank.

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