Es ist der vierte Advent und gerade habe ich diese wunderschönen Grußkarten mit meinen Worten und Gedanken gefüllt. Meine weihnachtlichen Grüße gehen raus an Freund:innen, liebe Kund:innen und Kolleg:innen, mit denen ich dieses Jahr Zeit verbringen und/oder zusammenarbeiten durfte. Blicke ich auf diese Karten, aber auch auf das vergangene Jahr, so spüre ich vor allem eines: Dankbarkeit. Denn jede Karte steht für einen ganz besonderen Menschen, ein ganz besonderes Projekt und vor allem viele neue Erfahrungen.
„There are Years that Ask Questions and Years that Answer“
Seitdem ich vor einigen Jahren auf dieses Zitat von Zora Neale Hurston gestoßen bin, schwebt es immer wieder durch meinen Kopf. Ihre Worte beruhigen mich, schenken mir Zuversicht und erinnern mich daran geduldig zu sein – gerade in Zeiten, die so herausfordernd sind, wie unser aller Gegenwart.
Während die Jahre 2020 und 2021 für mich persönlich voller Fragen und Zweifel steckten und sehr stark geprägt waren von Gefühlen des Aufbruchs und Neuanfangs – das Ende meiner Festanstellung sowie die Planungen und ersten Schritte meiner Selbstständigkeit – hatte ich in diesem Jahr zum ersten Mal das Gefühl, tatsächlich Antworten zu begegnen.
Das Jahr begann, nachdem in den Monaten zuvor vieles neu und alles (un)möglich schien, mit einer ungewohnten Ruhe. Es hatte sich eine neue Normalität eingestellt, die mir für eine ganze Weile fast zu ruhig und zu unaufgeregt erschien. Auch wenn ich faktisch nicht auf der Stelle stand, fühlte es sich dennoch irgendwie so an. Und dann waren da plötzlich doch wieder neue Ideen, neue Pläne und vor allem Ziele.

Innehalten und Erkennen
Trotz aller Hektik, die wieder mehr Einzug in meinen Alltag nimmt, hat sich in mir ganz langsam, fast unbemerkt eine gewisse Leichtigkeit eingestellt. Ein angenehmes Gefühl, für das ich zunächst keine Worte finden konnte. Und irgendwann vor ein paar Wochen, wurde es mir bewusst: Zufriedenheit.
Ich fühle mich einfach rundum wohl. Beruflich gesehen vermutlich zum aller ersten Mal. Trotz gelegentlichem Stress, trotz temporärer Unsicherheiten, Sorgen und Selbstzweifeln, bin ich zufrieden mit dem was ich tue. Für mich ist das etwas unheimlich Besonderes. So besonders, dass ich es wohl zunächst gar nicht erkennen konnte. Ein Zustand, der für mich, so war ich zumindest überzeugt, vielleicht einfach nicht erreichbar sein würde. Zu sehr hatte ich mich an eine gewisse Rastlosigkeit gewöhnt, oder mich zumindest mit ihr abgefunden.
Nie hatte ich beruflich einen konkreten Plan, oder eine feste Ambition. Schreiben war und ist eine der wenigen Konstanten, die mich mal mehr und viel zu häufig weniger begleitet haben. Dass ich jetzt mit dem Schreiben tatsächlich meinen Lebensunterhalt bestreite, macht mich glücklich und auch ein bisschen stolz. Ich darf Konzepte erstellen, Interviews führen, Texte schreiben und redigieren und das alles rund um Themen, die mir viel bedeuten.
In diesem Jahr bin ich also vor allem dankbar für das, was heute ist und hoffentlich auch morgen noch sein wird. Noch immer sind da Fragen in meinem Kopf – die werden wohl immer kommen, manchmal bleiben und wenn es gut läuft auch mal wieder gehen – 2022 schenkte mir aber völlig unverhofft so viele Antworten, dass eine lang ersehnte Gelassenheit meine Rastlosigkeit langsam aber sicher ablöst.
Ein Mantra für das neue Jahr?
Jetzt wo sich das Jahr dem Ende zu neigt, freue ich mich auf all die Projekte, die weitergehen und neu starten werden. Ich kann es kaum erwarten, eigene Pläne, die schon länger in meinem Kopf schwirren, mehr Form zu geben und lasse mich überraschen von all den Momenten, die mir spontan begegnen werden.
Vor ein paar Tagen sah ich einen der vielen „Die ersten vier Worte die du liest, werden dein Mantra für 2023“-Posts auf Instagram. Anders als die Male zuvor, scrollte ich diesmal nicht weiter. Meine Augen blieben an dem Bild mit dem Wort-Cluster hängen: Lesson – Alignment – Breakthrough – Connection. Klar, das bedeutet irgendwie alles und auch nichts. Dennoch fühlen sich die Worte für mich bedeutsam an und ich bin gespannt, wie 2023 darauf antworten wird.
Danke für das schöne Zitat von Zora Neale Hurston . Ich kannte es nicht und stimme Dir zu: Dieser Satz wirkt sehr beruhigend, egal auf welche Lebenssituation man ihn bezieht. Der kommt definitiv auf meine Pinnwand.
Liebe Andrea, das freut mich sehr. <3
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