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Ein Jahr Selbstständigkeit: Meine Erkenntnisse der vergangenen 12 Monate

Ich liebe Ordnung, mag Pläne und brauche Strukturen. Auf den ersten Blick schreit all das nicht gerade nach Selbstständigkeit. Immer stärker wuchs aber neben meinem Bedürfnis nach Kontrolle und Sicherheit auch mein Verlangen nach Freiheit und Selbstbestimmtheit. Und so fiel im Mai 2021 der Startschuss für meine Selbstständigkeit. Mit bestens ausgearbeitetem Businessplan, aber ohne jede Gewissheit, was die nächsten Wochen und Monate bringen würden. Meine großen und kleinen Erkenntnisse aus meinem ersten Jahr der Selbstständigkeit habe ich ausführlich reflektiert und möchte einige hier gerne teilen.

Die ersten zwölf Monate seit meiner Gründung sind nun vergangen und ich blicke auf ein ziemlich turbulentes, aufregendes und zugegeben auch anstrengendes Jahr als Texterin und Content Creator zurück.

Ich liebe was ich tue, weil ich beim Schreiben ganz ich selbst sein kann und gleichzeitig die Visionen anderer Menschen, Unternehmen und Organisationen in die Welt tragen darf. Jedes neue Projekt erzählt eine neue Geschichte, in die ich eintauche. Dabei immer auch meinen eigenen Werten folgen zu können, gibt mir ein wahnsinnig gutes Gefühl.

Dennoch war das vergangene Jahr eine Achterbahnfahrt der Gefühle: Neuanfänge, Perspektiven, erste Erfolge, Glücksgefühle, Unsicherheiten, Freiheit, Verantwortung, Aufträge, die sich ergeben und solche, die nicht zu Stande gekommen sind.

Ich freue mich und kann es manchmal noch immer nicht glauben, tatsächlich den Weg in die Selbstständigkeit gewagt zu haben. Gewonnen habe ich dadurch nicht nur viele bunte Erlebnisse, sondern vor allem auch wertvolle Erkenntnisse, die ich hier reflektiert habe.

5 Erkenntnisse aus meinem ersten Jahr in der Selbstständigkeit a.k.a. Tipps, die ich Neugründer:innen mit auf den Weg geben möchte:

1. Finde deinen Eigenen Weg…

Auch wenn ich beim wochenlangen Ausarbeiten meines Businessplans überzeugt war, bestens auf alles vorbereitet zu sein: Für den Aufbau des eigenen Unternehmens gibt es keinen vorgegebenen Leitfaden und keinen Fahrplan, welche Schritte als nächstes gegangen werden sollten. Schnell musste ich also feststellen, dass meine neu gewonnene Freiheit auch wahnsinnig viel Verantwortung mit sich bringt. Und vieles kommt meist ganz anders, als man denkt.

Von der Positionierung meines Unternehmens über meine angebotenen Leistungen und die Preise, die ich dafür verlange bis hin zum Ablauf der Zusammenarbeit mit meinen Kund:innen – ohne Vorgesetzte und Team gibt es niemanden, die:der einem etwas vorschreibt, aber eben auch wenig, an dem man sich orientieren kann. Alles durfte und musste ich mir eigenverantwortlich erarbeiten. Und hat man seine eigenen AGBs dann endlich definiert, so muss man diese auch mit dem nötigen Selbstvertrauen vertreten können.

Das eigene Business selbstbewusst präsentieren, auf meine eigenen Fähigkeiten vertrauen und Selbstzweifel durch immer mehr positives Feedback und zufriedene Kund:innen ersetzen: Für mich war und ist das alles noch immer ein Prozess, in dem ich immer wieder neu lerne und Erarbeitetes anpasse.

2. …Aber gehe ihn nicht alleine

Umso wertvoller sind für mich all die neu entstandenen Verbindungen zu anderen Selbstständigen, die mich auf meinem Weg begleiten. Sie sind der Beweis, dass man auch als Solo-Selbstständige ganz tolle Kolleg:innen haben kann.

Diese Kontakte motivieren und stärken mich, meinen eigenen Weg zu gehen, mich durch unseren Austausch stetig weiterzuentwickeln und mich mit meiner Selbstständigkeit nicht alleine zu fühlen. (Ganz besonders liebe Grüße gehen an dieser Stelle raus an meine beiden Masterminds Irene Theiß und Nina Hagen).

Sucht euch also am besten wertschätzende Netzwerke, in denen ihr euch wohl fühlt. Mir gibt der regelmäßige Austausch mit anderen Selbstständigen viel Sicherheit und es macht dazu noch jede Menge Spaß. Es gibt bei Facebook, wie auch bei LinkedIn viele Gruppen, in denen Selbstständige sich austauschen. Darüber hinaus wächst auch das Angebot an (digitalen) Coworking-Communities und Netzwerken für Gründer:innen und Unternehmer:innen (auch spezielle für Frauen) immer weiter.

3. Keine Angst vor sichtbarkeit

Vor allem als introvertierte Solopreneurin fiel und fällt es mir manchmal noch immer schwer, mich selbst und mein eigenes Business selbstbewusst zu präsentieren. Gerade beim Aufbau der Selbstständigkeit ist das aber wirklich hilfreich und eigentlich sogar unumgänglich. Nur wenn ich sichtbar bin, können meine Angebote gebucht werden und Kund:innen den Weg zu mir finden.

Glücklicherweise bin ich bereits in den ersten Wochen meiner Selbstständigkeit zu der Erkenntnis gekommen, dass dieser Schritt heraus aus meiner gewohnten Komfortzone notwendig ist, um mich weiterzuentwickeln. Das bedeutet zwar nicht, dass es mich nicht noch immer Überwindung kostet, bei meinem Newsletter auf versenden zu klicken oder meinen Pitch bei Netzwerkveranstaltungen vorzutragen. Aber ich spüre, wie ich mehr und mehr Selbstvertrauen gewinne und tatsächlich auch mal stolz bin, auf das was ich tue und mir im vergangenen Jahr aufgebaut habe.

Erkenntnisse aus meiner Selbstständigkeit Schoko-Cupcake mit einer Kerze

4. Es gibt immer etwas zu tun

Es gibt es also tatsächlich, dieses selbst und ständig. Auch wenn ich diese Formulierung weder besonders schön, noch inspirierend finde und ich keinesfalls die sehr toxische Hustle- und Grind-Culture fördern möchte. Doch im eigenen Business gibt es tatsächlich immer etwas zu tun.

Vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass sich neue Aufgaben und To-Dos regelrecht aufdrängen, wenn man Spaß an der eigenen Arbeit hat. Was man zwischen all den kreativen Ideen und jedem oh ich könnte noch… und eigentlich sollte ich… auf keinen Fall aus den Augen verlieren darf, sind regelmäßige Pausen.

Wie schwer mir das häufig noch immer fällt und wie wichtig ein achtsames Selbst- und Zeitmanagement in der Selbstständigkeit sind, habe ich ja bereits berichtet. Die hier vorgestellten Tools und Tipps versuche ich auch nach wie vor bestmöglich in meinen Alltag zu integrieren.

5. Investiere in dich und dein business, ohne dich zu verstellen

Steuern, Buchhaltung, Positionierung, Marketing oder Brand-Design – Als Gründer:in und frisch gebackene:r Solopreneur:in ist man meist mehr denn je auf Ratschläge und Unterstützung angewiesen. Den wahren Wert zielführender Coachings, Fortbildungen und Online-Kurse habe ich durch meine Selbstständigkeit vielleicht zum ersten Mal wirklich erkannt und natürlich von ihnen Gebrauch gemacht.

Gleichzeitig sind das Internet und die Sozialen Medien gerade in der Gründer:innen-Bubble voll von Business-Tipps, deren Flut auch ganz schön überfordern kann. Bei den vielen, teils sogar sehr gegensätzlichen Empfehlungen ist es manchmal schwer, den Überblick zu behalten und sich selbst bzw. die eigenen Ziele nicht zu verlieren.

Business-Tipps schenken meist neues Wissen und damit auch Sicherheit. Gleichzeitig sollten sie aber immer auch dahingehend geprüft werden, ob sie zu dir, deinem Unternehmen und deinen eigenen Werten passen. Jedes Business und jede:r Unternehmer:in dahinter ist anders.

Ich versuche mittlerweile sehr auf mein eigenes Gefühl zu vertrauen und möchte mich nicht verstellen. Von Business-Strategien, die mich überfordern, nehme ich ohne schlechtes Gewissen Abstand. Inzwischen nutze ich sie eher als Inspiration, statt sie als den einzig möglichen Erfolgsweg zu betrachten.

Ich wachse mit meinen Erkenntnisse aus einem Jahr Selbstständigkeit

Ich bin sehr dankbar für diese aufregenden Monate, die mich und meinen Alltag tatsächlich sehr verändert haben. Meine Erlebnisse und Erkenntnisse nehme ich nun mit ins nächste Jahr Selbstständigkeit, auf das ich mich wirklich freue. Vielleicht gelingt es mir sogar, allen Herausforderungen mit etwas mehr Gelassenheit zu begegnen.

Ich weiß mittlerweile, dass die Selbstständigkeit ein Abenteuer mit vielen Aufs und Abs ist. Denn auch Selbstbestimmtheit und Freiheit haben ihren Preis. Es kostet nicht zuletzt Mut, Vertrauen, Zuversicht und Durchhaltevermögen, ein eigenes Business zu führen. Doch Erfolg und Zufriedenheit kennen mehr als eine Definition. Ich bin auf meinem eigenen Weg und habe endlich das Gefühl, meinen eigenen Werten gerecht und meinen Wünschen und Visionen deutlich näher zu kommen.

Wie erlebt ihr eure Selbstständigkeit und was habt ihr aus den ersten Monaten gelernt?

Hey, ich bin Ilka!

Als freie Texterin unterstütze ich nachhaltige Unternehmen und kreative Selbstständige ihre Botschaft in Worte zu fassen und ihre Zielgruppe zu begeistern.

Fair Fashion, Slow Living und umweltbewusstes Reisen, vor allem durch den Südwesten der USA, sind Themen, die mir dabei besonders am Herzen liegen.

Erkenntnisse aus meinem ersten Jahr in der Selbstständigkeit

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